VDA Porträt Univ.-Prof. Dr. Kathrin Sartingen
VDA Porträt Univ.-Prof. Dr. Kathrin Sartingen
Studium der Romanistik (Lusitanistik, Hispanistik, Katalanistik) und Germanistik (Komparatistik) mit Schwerpunkt auf Literatur- und Medienwissenschaft an den Universitäten Bonn, Köln, Lissabon und São Paulo.
Promotion(1992) in Romanistik und Germanistik an der Universität Bonn: „Produktive Theaterrezeption von Brecht in Brasilien“ (Schwerpunkte Rezeptionsästhetik, Intertextualität, Transkulturalität, Dramenanalyse, Diskursanalyse);
Habilitation(2006) an der Universität Würzburg: „Zum Spannungsfeld zwischen Oralität und Identität. Nelson Rodrigues und Lateinamerika“ (Schwerpunkte Identitäts- und Alteritätsforschung, Mündlichkeits- versus Schriftlichkeitskonzepte, Varietätenlinguistik , Kulturtheorie, Theateranalyse);
Zahlreiche Forschungs- und Lehraufenthalte in der Iberia und Lateinamerika im Fachbereich Medien- und Literaturtheorie (u.a. als DAAD-Lektorin in Campinas, Brasilien und als DAAD-Gastprofessorin in Rio de Janeiro).
Universitätsprofessorin für Lusitanistik und Hispanistik mit besonderem Schwerpunkt Lateinamerika/Brasilien (Literatur- und Medienwissenschaft) am Institut für Romanistik der Universität Wien.
Zu den Forschungsschwerpunkten zählen transatlantische Literatur- und Kulturbeziehungen (Iberia-Lateinamerika-Afrika), die portugiesisch- und spanischsprachigen Literaturen des 20. und 21. Jahrhunderts, die lusophone und hispanische Medienkultur sowie intermediale Beziehungen zwischen Film, Theater und Literatur, die Ästhetik neuer Medien sowie Themen und Theorien der Kulturwissenschaften. Aktuelle Arbeitsfelder liegen im Bereich des Gegenwartsfilms (unter narratologischen, intermedialen, film- sowie kulturtheoretischen Aspekten) in Lusoafrika und Lateinamerika sowie auf dem neueren Autorinnen-Film Spaniens und Lateinamerikas.
Organisation internationaler Fachtagungen, u.a. Internationale Fachtagung zur Medientheorie „Medialidades, Materialidades, Temporalidades“ (Kommunikations- und Kulturwissenschaftliche Aspekte von Medien, 2012 Rio de Janeiro) und als Präsidentin des Deutschen Lusitanistenverbandes „IX. Deutscher Lusitanistentag“ (2011 in Wien) und „XI. Deutscher Lusitanistentag“ (2015 in Aachen).
Publikationen in den letzten Jahren vor allem zu neueren Filmästhetiken in der Romania allgemein und in Lateinamerika/Lusoafrika im Besonderen (Filmsprachen in der Romania, 2009; Hybridität, Transkulturalität und Kreolisierung: Innovation und Wandel in Kultur, Sprache und Literatur Lateinamerikas, 2011; Nuevas voces y miradas. El cine de mujeres directoras en España y América Latina, 2014 Las culturas indígenas en el cine latinoamericano, 2016) sowie zu Film- und Kulturtheorien ( hierzu erscheint demnächst „Travelling films – Memoria und Migration im lusophonen cinema de estrada“).
Schwerpunkte in der Doktorandinnen-Ausbildung: als Doktoratsstudienprogrammleiterin der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät sowie head of jury des Uni:docs-Programms der Universität Wien, als Betreuerin von derzeit ca. 15 Doktorandinnen, als Mitglied von Auswahlkommissionen, scientific boards und Nachwuchskolloquien, als Vorsitzende zahlreicher defensiones und Öffentlicher Präsentationen FÖP der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Vor allem in letzterer Funktion immer wieder festgestellt, dass bei hochinteressanten Projekten besonders bemerkenswerte Monenda im Bereich Methoden und Theorien zu konstatieren sind, dass keine Reflexion vorhanden ist über das eigene theoretische Instrumentarium oder aktuellere Theoriebildungen, dass eine auffallende Unschärfe im Bewusstsein der eigenen Methoden vorherrscht, dass sogar häufig kaum unterschieden wird zwischen theoretischen Konzepten und deren methodischer Anwendung. Immer wieder werden hervorragende Exposés zurückgewiesen, mit dem Auftrag zur Fokussierung, Konkretisierung und Methodenschärfung. Gerade eine profunde und aktualisierte Ausbildung in Methoden- und Theoriekompetenz ist jedoch die grundlegende Basis für eine exzellente wissenschaftliche Qualifizierungsarbeit in den Geistes- und Kulturwissenschaften.